MBSR – Was ist das eigentlich?
MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) ist der Fachbegriff für ein 8-wöchiges, wissenschaftlich fundiertes, achtsamkeitsbasiertes und weltanschaulich neutrales Stressbewältigungs-Programm. Dieses Programm für „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ wurde bereits 1979 von Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn und Kollegen an der Universitätsklinik von Massachusetts (USA) zunächst für chronische Schmerzpatienten entwickelt und später auf den Bereich psychosomatischer Erkrankungen und Belastungssituationen erweitert.
Im Mittelpunkt der MBSR-Kursprogramme steht ein gezieltes Training der Achtsamkeit.
Der Begriff „Achtsamkeit“ bezeichnet im MBSR eine bestimmte Art der Aufmerksamkeit – bewusst, im gegenwärtigen Moment und ohne sofortige Bewertung (Definition nach Jon Kabat-Zinn). Dies ist jedoch
keineswegs als Aufforderung zu einer resignativen und passiv erduldenden Haltung zu verstehen.
Es geht vielmehr darum, zunächst einen klaren, annehmenden Blick für die gegenwärtige Situation zu entwickeln, damit den Raum zwischen Reiz und meist automatisierter, vorschneller Reaktion zu
vergrößern und als „Nebenwirkung“ dadurch an Selbstbestimmung, flexibler Handlungsfähigkeit, Gelassenheit, Kreativität und Lebensfreude zu gewinnen.
"Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum.
In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion.
In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit."
Viktor Frankl
Auf diesem Weg unterstützen uns im Kursverlauf die formellen Achtsamkeitsübungen:
• Body-Scan
• einfache Yoga-Übungen
• verschiedene Meditationen
• Kurzreferate und gemeinsamer Austausch
sowie angeleitete Selbstreflexionen zu verschiedenen Schwerpunktthemen wie:
• Wahrnehmung und Körperbewusstsein
• Stressauslösende Faktoren und Gedanken
• Kommunikation und
• Umgang mit Nahrung und Umweltreizen
Der Transfer in den Alltag wird durch informelle Achtsamkeitsübungen ergänzt, die uns ermutigen, meist automatisiert und oft lustlos ablaufende Tätigkeiten wie morgendliches Aufstehen, Duschen,
Einkaufen, Routinearbeiten im Haushalt, Autofahren etc. einmal ganz bewusst wahrzunehmen und die innere Haltung, mit der wir diesen Tätigkeiten nachgehen, zu hinterfragen.
Die gewohnten Abläufe immer wieder mit Anfängergeist und der spielerischen Neugier eines Kindes zu betrachten lässt uns nicht nur Neues im scheinbar Altvertrauten entdecken, sondern kann uns auf so
manch kreative Idee bringen, diese oder jene Handlung einmal anders auszuführen – womöglich mit erheblich weniger empfundener Belastung und mehr Freude am Tun.
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Yvonne Jenisch Achtsamkeitstraining, Coaching und Beratung, Arnsberg, Sauerland, NRW